Künstlertruppe »DV8 Physical Theatre« zu Gast in Berlin: Can we talk about this?
Künstler, ob Theaterleute, Musiker oder Maler, alle stehen sie politisch fast ohne Ausnahme links. Dagegen ist nichts zu sagen, schließlich will Links ja in erster Linie einmal das Gute. Man ist für die Minderheiten, die Armen, die Umwelt, die Gleichberechtigung und hat nicht zuletzt eine gehörige Portion Täterverständnis. Man hat das Gute quasi gepachtet und sich somit das Paradis bereits auf Erden verdient. Man ist automatisch auf der richtigen Seite und nicht minder schnell geneigt, mit dem Finger auf andere zeigen. Was am Ende dabei heraus kommt, ist eine andere Sache, denn problematisch finde ich Links dann, wenn aus einerlei Gründen mit zweierlei Maß gemessen wird und man plötzlich Ideologien toleriert oder gar unterstützt, die man gesinnungsgemäß eigentlich bekämpfen müsste. Ein Paradoxon.
Es gibt, – nicht nur für Künstler, sondern für die mit Schuldkomplex behaftete westeuropäische Gesellschaft – gewisse Tabus, ja, eine Art Codex-Katalog. Manchmal geht es darum, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben. Manchmal stürzt sich nach links in den Tod um dem Ende auf der rechten Seite zu entgehen; dem vermeintlich kleineren Übel gibt man den Vorzug. Oft aber ist es einfach nur Bequemlichkeit und Verdrängung offen daliegender Tatsachen.
Außgerechnet eine Künstertruppe hat sich dessen nun angenommen und ist mit einem Programm unterwegs, welches diesen Tabus den Spiegel vorhält und den Codex zur Disposition stellt. Das Programm ist als Frage gestellt und lautet: Can we talk about this? und hat zurzeit in Berlin Deutschlandpremiere. Ein Paradigmenwechsel? Grund zur Hoffnung?
Ayaan Hirsi Ali zu Besuch: 'Die Feinde der offenen Gesellschaft' - Interview im Schweizer Monat
Ayaan Hirsi Ali ist eine Freiheitskämpferin mit trauriger und wirrer Biografie. Sie lebt unter Morddrohung (Fatwa) wie so viele Islamkritiker. Über Wikipedia möge man sich einen Überblick veschaffen. Das Thema Redefreiheit ist eines ihrer wichtigsten Anliegen. Bekannt wurde sie an der künstlerichen Seite des ermordeten Regisseurs Theo van Gogh.
Die Frauenrechlerin und Islamkritikerin lebt zur Zeit in den USA im Asyl. Europa, sprich Holland, konnte oder wollte ihr keine Sicherheit mehr bieten. Zur Zeit ist sie auf Europa-Besuch, hält Vorträge und gibt Interviews. Anbei ein Ausschnitt aus einem akuellen Interview des Magazins Schweizer Monat. In vollständiger Länge online leider nur kostenpflichtig einzusehen. Ein Gespräch über Islam, Immigration und Integration.
Ayaan Hirsi Ali gehört zu den Menschen mit der Gabe, einem mit wenigen Worten das Begreifen von Zusammenhängen und Zuständen zu ermöglichen.