Menschenjagt auf Drygalla
Drygalla: Offener Brief an den Bundespräsidenten Joachim Gauck von Bettina Röhl
Sehr geehrter Herr Bundespräsident, wenn der Antifaschismus zum Faschismus verkommt, dann wird es für das Grundgesetz, für die Verfassung in Deutschland, eng.
Hier zum ganzen Artikel.
SPD fordert: Deutsche Gastwirte, verkauft nicht an »Rechte«!
Wie sehr Deutschland zunehmend dabei ist, wieder den Weg in Richtung Totalitarismus einzuschlagen, sieht man insbesondere an »Kleinigkeiten«, die es noch nicht mal (mehr) in die Mainstreampresse schaffen. Eine öffentliche Disskusion findet dann auch deshalb nicht statt, weil kaum jemand davon Nottz nimmt. So sind viele Dinge bereits zum Normalzustand geworden, die es eigentlich, von der Warte eines freiheitlich-demokratischen Grundverständnisses ausgehend, gar nicht sein dürften. Anders herum werden Dinge dergestalt verpackt, dass sie im Geschenkpapier des Wohlwollens und der Gerechtigkeit daherkommen, sich aber nach Abnehmen der Verpackung als Bestie entpuppen. So nun der neuste Vorschlag der SPD, im Kampf gegen Rechts™, Andersdenkenden (die SPD nennt sie zweckgebunden »Rechte«) die Bewirtung in Gaststätten zu erschweren. Was heute die Kneipen sind, ist morgen das Benutzen der Parkbank.
Die SPD begibt sich damit in die Tradition jener unheilvollen Ideologie der nationalen Sozialisten, die sie eigentlich vorgibt zu bekämpfen. Wie passt das zusammen? Damals hieß es eben: »Kauft nicht bei Juden!« und nun: »Verkauft nicht an Rechte!«. Der Antrag der SPD (Drucksache 17/9577) an den deutschen Bundestag lautet: Mehr Unterstützung für Initiativen gegen Rechts in der Gastwirtschaft.
Hier drängen sich vordergründig vier Fragen auf; nämlich: Was genau ist »rechts« und wenn man zu Gunsten der SPD unterstellt, Rechtsextremismus zu meinen, die Frage, warum nicht auch links bzw. Linksextremismus? Und Drittens: warum verbieten und mundtot machen, wenn man doch angeblich die besseren Argumente hat?
Die wichtigste Frage aber ist: Wer bitte bestimmt denn nun genau, was »rechts« ist? Die Anwort darauf ist einfach: Die SPD natürlich, mitsamt ihrer grundsatzgenormten Politkumpanen von der Linkspartei ausgegangen, übergangslos bis inmitten der Reihen der CDU. Und so soll all das mundtot gemacht werden, was rechts der mittlerweile linken CDU steht, nämlich das konservative, freiheitlich-demokratische oder liberale Denken. Mit dem Mittel des allseits beliebten und ausgiebig getesteten Superinstrument der Nazikeule, einer Wunderwaffe die längst nicht mehr ihrem eigentlichen Namensgeber gilt.
Wahl in Frankreich: Wie extrem und wie rechts ist die Front National?
Niemand käme zu Recht ungescholten davon, würde er Roberto Blanko grundsätzlich immer mit dem Namenszusatz »Schwarze« oder »Neger« verwenden. Also: der Neger Roberto Blanko, der Schwarze Roberto Blanko. Das funktioniert natürlich auch bei anderen Extremen: Der Jude Michael Friedmann oder der behinderte Wolfgang Schäuble, etwa. Diese Namenszusätze dienen in den meisten Fällen ihrer Verwendung nur einem Zweck: Sie sollen abwerten. Es hat sowas verruchtes, abfälliges an sich. Der Schwule Klaus Wowereit und die Lesbe Alice Schwarzer. Der schwule Bürgermeister von Berlin hat die lesbische Frauenrechtlerin Alice Schwarzer auffordert … Diese Titulierungen sollen zudem psychologisch auf die Masse wirken. Der Leser oder Zuhörer soll auf diese Weise – quasi zwischen den Zeilen – eingetrichtert bekommen, dass es sich bei dem jeweiligen Titulierten um etwas schlechtes, böses, zu bekämpfendes, negativs, aussätziges handelt. Gehirnwäsche auf sanften Pfoten. Es soll ins Unterbewusstsein dringen.
So werden auch mit Vorliebe Politiker oder politische Richtungen, die abseits des Mainstreams stehen, entsprechend tituliert. Hier nun sind es die »Rechtspopulisten« oder gar die »Rechtsextremen« und wenn's ganz böhse wird, die »Rechtsextremisten«. Verwendet für alles was rechts der Einheistspartei CDUSPDGRÜNELINKE steht. Der »Rechtspopulist« Geerd Wilders und die »rechtsextrteme« Marie Le Pen. Man liest in keiner deutschen Elitejournalie einen dieser beiden Namen ohne das entsprechende Etikett. Alle anderen Politiker benötigen das offenbar nicht. Linke Extreme scheint es offensichtlich gar nicht erst zu geben. Allenfalls die der RAF, aber das war ja immerhin schon Linksterrorismus. Die »linksextreme« Linkspartei oder der »linksextremistische« Jean-Luc Mélenchon von der französischen Linksfront? Fehlanzeige. Vermutlich liegt es daran, dass die linken Parteien nicht so weit rinks stehen wie die rechten lechts. Eine Ausnahme war lange Zeit Oskar Lafontaine, der immer als »Linkspopulist« beschimpft wurde. Doch dieses Eitkett ist völlig verschwunden.
Soweit dazu. Doch wie rechtsextrem ist die Front National denn nun? Der Kritisator hat ein wenig recherchiert.
NPD vs DIE LINKE am Beispiel Grass
Oh Mann, nicht schon wieder Grass. Doch das, was ich nach kurzer Recherche gefunden habe, passt nur allzu gut zu meinem Lieblingsthema des wesensgleichen Links/Rechts-Radikalismus – und so möge Grass mir als Fahnenträger dienen.
Natürlich geht es um »Das Gedicht« und wenn man gezielt recherchiert, was echte Linke und echte Rechte zu Grass' Was gesagt werden muss zum besten geben, so kommt man zu süffisanten Ergebnissen. Ich schrieb bereits einen Artikel über diese Thematik: Waren die Nazis links?
Während sich der Mainstream und somit das linksliberale Feuilleton (noch) zurückhaltend bis äußerst kritisch gegenüber Grass verhält, zeigen die Außenbezirke der politischen Lager ein ganz anderes Resultat. Man ist nicht nur per se einer Meinung quit, sondern klatscht unverholen laut Beifall. Man muss sich nicht mit dem Buschmesser durch den Urwald schlagen um fündig zu werden. Schon nach wenigen Minuten kommen interessante Ergebnisse zu Tage. Ein Vergleich bloß zweier Internetseiten fördert eine peinliche Verwandtschaft zwischen Links- und Rechtsaußen ans Tageslicht; eine Verbundenheit im Geiste, die beide Seiten natürlich weit von sich weisen:
Waren die Nazis links?
Erika Steinbach hat was gesagt, bzw. getwittert:
Die NAZIS waren eine linke Partei. Vergessen? NationalSOZIALISTISCHE deutsche ARBEITERPARTEI.
Der pawlowsche Reflex der Leitmedien auf die Person Steinbach ließ nicht lange auf sich warten. Pflichtbewußt wurde sich empört. Auch die Parteien standen sogleich Spalier und das Schaf, welches sich am meisten angesprochen fühlt, blöckt bekanntlich als erstes zurück. DIE LINKE: absolute frechheit! absurd! nix begriffen! ich glaub es hackt!
, so Parteivize Halina Wazyniak ebenfalls via Twitter. Parteichef Klaus Ernst auf Facebook, Steinbach sei in Sachen Geschichtsrevisionismus eine Wiederholungstäterin
. Es dürfe mit gutem Recht
bezweifelt werden, ob sie (Steinbach) in die Reihe der Demokraten gehört
. Außerdem wisse doch jeder, dass die Nazis keine Linken waren.
Die Nazis links? Das geht gar nicht. Das stimmt ja überhaupt nicht. Die Nazis SIND rechts und zwar eindeutig. Die Nazis definieren ja quasi das Rechts. Je rechter desto naziger.
Ist das so? Sind Nazis denn bloß rechts? Oder etwa doch auch links?