»Belegschaftseigentum«: Oskar Lafontaines Polemik
Es ist an der Zeit, mich mal wieder um eine meiner anderen »populistischen« Seiten zu kümmern. Gerne hole ich dazu einen in der Mainstreampresse so titulierten »Populisten« bzw. »Linkspopulisten« aus dem Köcher namens Oskar Lafontaine. Über das Weblog Spiegelfechter bin ich auf einen Artikel im Tagesspiegel gestoßen. Lafontaine, offensichtlich wieder bester Gesundheit, schreibt dort einen Aufsatz zum Thema »Sozialisten sind die wahren Liberalen«.
Bei dem Wort »Sozialismus« zucke ich zwar unwillkürlich zusammen, aber dennoch zeigt sich in diesem Aufsatz mal wieder, dass Lafontaine mit Beständigkeit einer der wenigen ist, die am System des Wirtschaftsfeudalismus rütteln. Die Argumente sind einleuchtend und schreien zum Himmel. An Hand der aktuellen Situation der FDP beschreibt Lafontaine die ursprüngliche Idee des Liberalismus und beleuchtet diesen im Bezug zu den Menschen am wirtschaftlich unteren Ende der Systemstufe. Ich bin zwar nicht mit allem d'accord, – zum programmhaften Pazifismus habe ich eine andere Meinung – doch ist es wohltuend mit welcher Stringens und Direktheit Lafontaine dem System die Rechnung macht.
In der Person Lafontaine zeigt sich ebenso exemplarisch wie unsere Gesellschaft von Politik und Einheitspresse gehirngewaschen wird. Personen die nicht ins Dogma des Political Correctness passen werden stigmatisiert und mit der Etikette des Populismuses versehen. Ich habe offenkundig ein Fable für solch schwarzen Schafe. Seien mit der linken oder rechten Ecke abgestempelt, heißen sie Oskar Lafontaine oder Oskar Freysinger. Da bin ich ganz Freigeist.
Schweizer Nationalrat Oskar Freysinger - Interview
Das bin ich. Ich habe sowas wie mein Alter-Ego entdeckt. Wäre ich sprachlich/rhetorisch auf der gleichen Höhe, ich täte wohl ebenso agieren. Eine Art Zappa der Politik. Bricht mit allen Klischees. In diesem Fall auch mit dem Klischee des politischen Lagers. Alles wird in Frage gestellt. Der gesunde Menschenverstand entscheidet, nicht das Dogma. Viele verstehen es einfach nicht, machen ihre Schublade auf und die heißt in diesem Falle: Rechtspopulismus. Ebenso ist Freysinger auch bei Wikipedia aufgeführt. Weil: islamkritisch = ausländerfeindlich = rassistisch = Nazi. So einfach ist das mit dem Schubladendenken. Dabei ist Freysinger ebensoweit von der braunen Brühe entfernt wie diejenigen die vorgeben, faschistoide Ideologien bekämpfen zu wollen, aber gleichzeitig übersehen, dass sie ebensolches (den Islam) unterstützen. Ein interessantes Paradoxon aus dem Interview sei schon mal vorweggenommen. Freysinger sinngemäß:
Ich kämpfe jetzt für diese Leute (Emanzen, Homos, etc.), welche vom Islam im Grunde als erstes bedroht werden, mir aber jetzt das ganze Jahr über die Leviten lesen.