Baaders Traum
Nein, hier geht es nicht um den bekannten Baader, falls sich ein Sympathisant hierher verirrt haben sollte, hier geht es um den unbekannten Baader. Und der ist auf keinen Fall links, auch nicht rechts, sondern libertär. Ein Minimal-Staatler. Baader gehört zu einer Gruppe oder besser gesagt Schule von Leuten, die den Staat ablehnen. Nicht ganz, aber doch weitestgehend. Er, der Staat, soll sich lediglich um die innere und äußere Sicherheit kümmern und alles andere der Mündigkeit der Menschen überlassen. Ich muss sagen, mir gefällt diese Idee immer mehr und ich bin schon fleißig dabei, Literatur zu wälzen.
Im Monatsheft eigentümlich frei ging es in der letzten Ausgabe ausschließlich um Baader. Roland Baader ist nämlich im Januar verstorben. Als kleinen Vorgeschmack möchte ich nun »Baaders Traum« vorstellen:
Ich träume von einem vollbesetzten Bundestag (wohl nur bei Abstimmung über Diäten-Erhöhung möglich). Plötzlich erhebt sich einer der Abgeordneten, allen anderen als aufrechtes Mannsbild bekannt, und tritt ans Mikrofon. Lange schaut er schweigend ins Hohe Haus, bis gespannte Stille eingetreten ist. Dann sagt er: