Wenn NPD, Linke und tagesschau gemeinsam applaudieren
(Ein trefflicher Kommentar von Michael Stürzenberger)
NPD vs DIE LINKE am Beispiel Grass
Oh Mann, nicht schon wieder Grass. Doch das, was ich nach kurzer Recherche gefunden habe, passt nur allzu gut zu meinem Lieblingsthema des wesensgleichen Links/Rechts-Radikalismus – und so möge Grass mir als Fahnenträger dienen.
Natürlich geht es um »Das Gedicht« und wenn man gezielt recherchiert, was echte Linke und echte Rechte zu Grass' Was gesagt werden muss zum besten geben, so kommt man zu süffisanten Ergebnissen. Ich schrieb bereits einen Artikel über diese Thematik: Waren die Nazis links?
Während sich der Mainstream und somit das linksliberale Feuilleton (noch) zurückhaltend bis äußerst kritisch gegenüber Grass verhält, zeigen die Außenbezirke der politischen Lager ein ganz anderes Resultat. Man ist nicht nur per se einer Meinung quit, sondern klatscht unverholen laut Beifall. Man muss sich nicht mit dem Buschmesser durch den Urwald schlagen um fündig zu werden. Schon nach wenigen Minuten kommen interessante Ergebnisse zu Tage. Ein Vergleich bloß zweier Internetseiten fördert eine peinliche Verwandtschaft zwischen Links- und Rechtsaußen ans Tageslicht; eine Verbundenheit im Geiste, die beide Seiten natürlich weit von sich weisen:
Sigmar Gabriel über Günter Grass
SPD-Chef Sigmar Gabriel hat das moralische Gewissen Deutschlands mit erhobenem Zeigefinger, nämlich den Schriftsteller Günter Grass, in Verbindung mit dem neuen deutschen Antisemitismus gebracht und heftig kritisiert. Er, Grass, werde mit seinem Gedicht »Was gesagt werden muss«, zum geistigen Brandstifter des Radikalismus und begehe mit seinen umgedrehten Fakten Moral-Darwinismus. Dies sei Volksverhetzung.
In einer Gesellschaft, in der Anti-Israelismus und die Abgrenzung von anderen wieder hoffähig wird, in der Links- und Rechtsaußen Herrn Grass applaudiert, da gibt es natürlich auch an den Rändern der Gesellschaft Verrückte, die sich letztlich legitimiert fühlen, härtere Maßnahmen anzuwenden.
, so Gabriel zur Nachrichtenagentur dpa.