Fauler Westen und warum Apple in China produzieren lässt
Einer aktuellen Studie der Weltbank zufolge, wird in Europa zu wenig gearbeitet. Viel weniger als in anderen Regionen der Welt. Weiter: »Die Europäer arbeiten weniger Stunden pro Woche, weniger Wochen pro Jahr und weniger Jahre ihres Lebens als Arbeitnehmer in anderen Regionen der Welt.« Die Geschwindigkeit, in der die Arbeitszeiten in Frankreich, Italien und Spanien seit 1995 reduziert worden seien, sei angesichts der »bescheidenen« Produktivitätsfortschritte in den vergangenen zwei Jahrzehnten »besorgniserregend«. Ebenso müsse Europa im Mindesten die Immigranten besser ausbilden. Rund die Hälfte der Zuwanderer seien minderwertig qualifiziert.
Wir, das heißt wir (West-)Europäer werden uns noch wundern. Nie kannten wir etwas anderes als Wohlstand, Teil der sog. 1. Welt zu sein, zu den technischen Vorreitern zu gehören, Bildung auf hohem Niveau, Humanismus und eine epochale Kultur. Man könnte meinen, es war schon immer so, es ist noch immer so und es bleibt auch so. Doch wer sich in der Geschichte umsieht wird feststellen: Kulturen erleben Auf- und Niedergänge. China vor 1000 Jahren noch Hochkultur, dann quasi 3. Welt, erlebt gerade seine Wiedergeburt. Die arabisch-persische Welt, vor 2000 Jahren eine Hochkultur, heuer, trotz Öl-Reichtum auf niedriger Entwicklungsstufe. Der Westen, sieht man von den Indianervölkern Nordamerikas einmal ab, vor 2000 Jahren nichts als Urwald und Steppe, erlebte die letzten 500 Jahre den Aufstieg zur Hochlultur. Doch es scheint, als stehe er gerade an der Schwelle des Niedergangs. Die Ursachen dazu sind vielfältig: Arroganz, Naivität, Dekadenz, Faulheit, Bevölkerungsschwund und nicht zuletzt Masseneinwanderung bildungsferner Kulturen.
Sind die Europäer einsichtig? Sind sie gewillt, sich zu ändern, gewillt das Ruder herumzureißen?