Sigmar Gabriel über Günter Grass
SPD-Chef Sigmar Gabriel hat das moralische Gewissen Deutschlands mit erhobenem Zeigefinger, nämlich den Schriftsteller Günter Grass, in Verbindung mit dem neuen deutschen Antisemitismus gebracht und heftig kritisiert. Er, Grass, werde mit seinem Gedicht »Was gesagt werden muss«, zum geistigen Brandstifter des Radikalismus und begehe mit seinen umgedrehten Fakten Moral-Darwinismus. Dies sei Volksverhetzung.
In einer Gesellschaft, in der Anti-Israelismus und die Abgrenzung von anderen wieder hoffähig wird, in der Links- und Rechtsaußen Herrn Grass applaudiert, da gibt es natürlich auch an den Rändern der Gesellschaft Verrückte, die sich letztlich legitimiert fühlen, härtere Maßnahmen anzuwenden.
, so Gabriel zur Nachrichtenagentur dpa.
Des weiteren häufen sich in der Führungsspitze der SPD die Stimmen, gegen Günter Grass eine einstweilige Verfügung zu erlassen, die SPD in Zukunft nicht mehr öffentlich mit seiner Person in Verbindung zu bringen. Ebenso will man Grass untersagen, weiterhin Wahlwerbung für die SPD zu machen. Auf falschen Beifall könne die SPD gerne verzichten und man sehe sich trotz gelebter Pluralität und Meinungsfreiheit innerhalb der SPD außer Stande, solch‘ dichteriche Entgleisungen innerhalb einer demokratischen Traditionspartei zu dulden, so die Verlautbarungen aus dem SPD-Vorstand.
[/IRONIE AUS]
Hier nochmals das Original-Zitat von Herrn Gabriel aus dem Jahre 2011, bzgl. des Massakers des Anders Breivik in Norwegen:
In einer Gesellschaft, in der Anti-Islamismus und die Abgrenzung von anderen wieder hoffähig wird, in der das Bürgertum Herrn Sarrazin applaudiert, da gibt es natürlich auch an den Rändern der Gesellschaft Verrückte, die sich letztlich legitimiert fühlen, härtere Maßnahmen anzuwenden
Wenigstens bekommt Grass Lob aus dem Iran, wie die FAZ heute meldet:
Lob gab es für den 84-Jährigen aus dem Iran. Der staatlich kontrollierte Sender Press TV freute sich, dass „nie zuvor im Nachkriegs-Deutschland ein prominenter Intellektueller Israel auf so mutige Weise angegriffen hat wie Günter Grass mit seinem umstrittenen Gedicht“. Ausgerechnet aus Teheran wurde dem Dichter attestiert, ihm sei „ein tödlicher lyrischer Schlag gegen Israel gelungen“.
Das ist doch schon mal was!