Piraten an der Saar und Dieter Nuhr über ACTA
Nachdem die Saarlandwahl 2012 nun gelaufen ist und die Piraten mit 7,4 % in den Landtag eingezogen sind, passt dieser noch recht aktuelle Kommentar von Dieter Nuhr nuhr allzu gut. Die »Generation Umsonst« ist nun also auch im Saarland in den Landtag eingezogen und bekennt sich, neben der bei den Piraten so beliebten Koketterie von nichts eine Ahnung zu haben, zumindest mit: Wir müssen erst einmal lernen.
Wenn das mal kein Fortschritt ist. Man mag das bestenfalls charmant finden, aber keine Ahnung zu haben, sollte kein Motiv sein Politiker zu werden, oder etwa doch? Dann kann ich auch mit meinem Spielkonsolenklub in die Politik eintreten.
Dennoch, ein paar Spezialthemen haben sie sich ja auf ihre Flaggen geschrieben. Aber ausgerechnet dort zeigen sie, wie weit sie von jeglicher Realität entfernt sind. Das beste Beispiel dazu ist gerade das Thema ACTA. Hier wird an der falschen, oder besser gesagt, nicht vorhandenen Feindesfront gefechtet. Leitmotiv: Das Grundrecht zum Schnorren. Eine DVD zu klauen ist selbst aus Piratensicht verboten aber alles was man downloaden kann, ist Besitzrecht für alle.
Meine einzige Hoffnung in die Piraten war, wieder ein bisschen Liberalität in die Politik zu bringen. Zwar fordern sie einerseits genau das, aber dann, wenn es um die Naturgesetze von Angebot und Nachfrage (um das negativ besetzte Wort »Marktwirtschaft« zu vermeiden) geht, sind sie so unliberal wie die Sozis. Und das sind sie wohl auch: Eine Art sozialistische grüne Twitterjugend.
Doch wer hat sie gewählt? Vor vor allem warum? Weil es einfach »cool« ist oder »sexy« oder aus Protest? – oder weil wir sonst wirklich gar keine Probleme haben? Da gibt es doch ganz andere Alternativen jenseits der Einheitsparteien. Zwar nicht als Online-Stream aber dafür analog: Profis, die ihr politisches Manual und den FAQ bereits im Blut haben.
Ah. Die Standardausrede: „Ihr wollt ja nur klauen!“
Mit sowas darf man sich dann über einen Vergleich mit der BILD nicht aufregen.
Ah. Das Standardargument: »Es stand auch in der BILD«.
Was die Piraten wollen? Natürlich, das jeder umsosnt mp3 downloaden kann! Und wer von euch mehr als nur einen Bildartikel lesen möchte um über alles genausten Bescheid zu wissen , der möge mal das Kernthema Liquid Democracy sich reintun http://www.youtube.com/watch?v=r0G_vuWTOUw.
Zum Thema Urheberrecht und Geistigeseigentum fühlt man sich der philosophischen und zutreffenden Aussage verpflichtet „Wir stehen alle auf den Schultern von Riesen“ – und wenn euch das allein nicht reicht fortführende GEdnake selebr zu entwickeln, na dann überlegt doch mal wo die MEnschheit wäre, wenn für das Rad, das Feuer oder jede Mathematische Formeln es APtentschutz und Urheberrechte gäbe.
Und wie sehr künstler heutzutage gefi**** werden und sehen möchte von wem, der werfe mal nen Blick hier drauf http://www.basicthinking.de/blog/2008/04/09/musiker-und-ihr-gerechter-lohn/ bevor er auf filesharer rumhackt die 1. leider nur noch zum kleinen Teil aber ursprünglich nur legalen stuff getauscht haben und es noch heute tun 2. Eine Kope kein Raub oder Diebstahl ist 3. Der Wesentliche Teil höchstens Geringverdiener sind oder Leute die sich eyh alles saugen und die media als festplatten leichen enden -> sprich : keine der beiden KAtegorien hätten so oder so Geld für die Ware ausgegeben weils entwedern icht da ist oder kein wirkliches Interesse für die Güter besteht und 4. es Studien gibt (die auf heise.de oder netzpolitik zu finden sind) die beweisen, daß ein Großteil der Kinobesucher vorher auf streaming seiten die Filme angesehen haben in low quali um refkletierne zu können,dafür lohnt es sich auch mein Geld zu investieren oder nö ich belass es meinem extrem langem trailer vorführung =)
Wer doch noch eigenes Denkvermögen besitzt, dass noch nicht von meinungsbildenden Medien abgenommen wurde und man an der Frage irgendwo interessiert ist, was kann man tun damit filesharing nicht als generell böhse abgestempelt werden und listige PC Anwender eyh immer nen Weg finden um sich das Zeug illegal und umsonst zu kopieren und Kunst und Kultur schaffende letztendlich vergütet werden. Der Lese mal BITTE BITTE über die Kulturwertmark die der Chaos Computer LCub im Dialog mit vielen Künstlern und Journalisten entworfen hat http://www.ccc.de/de/updates/2011/kulturwertmark oder http://de.wikipedia.org/wiki/Kulturwertmark . Zumindest in punkto urheberrechten wäre das shconmal eine sinnvolle Lösung, aber solang man sich gedanklich noch nicht im digitalen ZEitalter befindet und auf die alten plastischen konservativen Handel festklammern will (der markt regelt schon alles nicht wahr 😉 ) , solang kann man getrost mit den etabillierten multikonzernen, lobbyanhang und supportenden Parteien sein eigenes GRab schaufeln und hoffentlich nie mehr raus finden =)
Danke für Ihren Kommentar. Ich habe Ihre Lese- und Videotipps alle befolgt. Und wissen Sie was? Mir geht das alles noch nicht weit genug. Ihre Vorschläge sind Details unseres politischen Zusammenlebens für die es keine eigene Partei benötigt. Ungeachtet dessen, ob ich ihre Vorschläge für gut oder schlecht erachte, sind sie nichts weiter als ein Herumdocktern am bestehenden System. Wie gesagt, mir ist das alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Was mich nun sehr stutzig macht, sind die vielen Widersprüche in Ihrem Kommentar.
Ja genau, wir lesen alle nur die Bild-Zeitung. Das ist so das Klischee. Und immer wieder diese Mühle mit der »Liquid Democracy« ist mir zu dünnflüssig. Ich bin ja für die direkte Demokratie und dafür brauche wir keine pseudomodern klingenden Beriffe wie liquide. Ich bin nicht nur für ein besser ausgewogenes regionales Mitspracherecht, so wie es das Video zeigt, sondern für die regionale Selbstbestimmung (fast) ohne Staat. Ich bin für den Minimalstaat! Die alles sind Theorien, die es schon lange gibt und darüber hinaus auch im Detail ausgearbeitet sind. Dafür brauche ich keine ahnungslosen Piraten. Ich unterstelle ja nicht, dass es die Piraten nicht gut meinen, aber das ist unerm Strich doch etwas wenig. Sollten Sie wissen wollen was ich denn mit dem Minimalstaat, etc. meine, dann können Sie gerne nachhaken.
Es ist umgekehrt. Die Riesen stehen auf den vielen Schultern der Kleinen.
Als ehemaliger Kulturschaffender brauchen Sie mir nichts zu erzählen. Und weiter? Streite ich das etwa ab? Berechtigte Detailfrtagen, die sich in einer ordentlichen Martkwirtschaft von selber lösen würden, aber auch dafür brauchen wir keine extra Partei.
Nette Ansätze mit dem Schluss, dass es letztendlich auf einen großen Topf hinausläuft; also alles in allem wieder sozialistische Prinzipien. Verstehen Sie das unter Freiheit? Nun noch ein Wort zu den »meinungsbildenden Medien«, die Sie so verteufeln. Ohne das Hochschreiben eben dieser Medien, würde sie zu Recht niemand wahrnehmen. Es gibt und gab ganz andere und fundiertere Kleinparteien, die von den Medien zum Teil bewußt totgeschwiegen wurden. Man hat sich zur Berichterstattung eben die harmlosen wie »schrillen« Piraten ausgesucht … und nun sitzen sie in den Parlamenten und wissen bis auf ein paar Spezialthemen nichts, aber auch gar nichts von der wirklichen Welt.
Ich weiß nicht wie alt Sie sind, aber ich mutmaße mal zw. 17 und 25. Wenn Sie denken, ich sei noch »nicht im digitalen Zeitalter angekommen«, so möchte ich Sie wissen lassen, dass ich zu der Zeit als Sie wohl noch auf Mutters Schoß gesessen haben, bereits Webseiten programmiert habe. Was den Lobbyismus und die sog. Multikonzerne betrifft, so haben sie die richtigen Fargen aber die falschen Antworten. Auch hier biete ich Ihnen gerne mehr Information an wenn Sie wünschen.
Ich wünsche Ihnen trotzdem viel Ergolg. Denn die Grünen zu kannibalisieren, das ist eine gute Sache.
Das sehen einige Leute ganz anders. http://www.youtube.com/watch?v=9LEhf7pP3Pw&feature=related
Ich kann das alles nicht beurteilen, ich habe den Orginal Acta-Text nicht gelesen. Was ich aber sagen kann: Ich sehe wieder nur Ideologen und keine rationalen Diskussionen. Scheint wohl auf allen Themegebieten in der Political Correctness Republik Deutschland so zu sein.
http://www.youtube.com/watch?v=g1eUF7qD5FA&feature=related
Gegenposition zum Video
Danke für die Links. Wie man sieht, kann sich jeder seinen Anteil an der Wahrheit basteln. Was mich ehrlich gesagt vorsichtig stimmt, ist, dass die EU hier ihre Finger mit im Spiel hat. Das kann nichts gutes bedeuten. Andererseits bin ich auch realistisch genug, um eine Notwendigkeit des Schutzes von geistigem Eigentum zu erkennen. Ich würde mir auch lieber alles umsonst runterladen, aber das Internet darf ebenso kein rechtsfreier Raum werden. Natürlich darf das Internet auch nicht zensiert werden.
Was mich jedoch an der ACTA-Gegenbewegung stört ist, dass sie, wie im Falle der Occupy-Bewegung, zwar die richtige Problematik anspricht, also die Kontrolle des Internets und bei Occupy der Finanzfeudalismus, aber die falschen Hebel anlegt. Das betrifft insbesondere die Occupy-Bewegung, denn diese möchte das Feuer sogar mit Benzin löschen.
Letztendlich kann ich mich des Eindrucks nicht entwehren, dass es vordergründig bloß darum geht: Share your stuff!
Volle Zustimmung zum Kommentar! Ich habe in meinem Bekanntenkreis mal das Experiment gemacht, nachzufragen, warum sie denn nun gegen ACTA seien. Anstatt dass dies mit fehlender Meinungsfreiheit und ausufernder Zensur begründet wurde, gaben die meisten an, dass sie wenn ACTA Wirklichkeit werden würde, sie ihre Filme/Animes/Spiele nicht mehr kostenlos herunterladen können. Was soll mann dazu noch sagen…
Dieser Großteil der „Share your stuff“ Anhänger zieht diese eigentlich sinnvolle Gegenbewegung komplett ins lächerliche. Sinvolle Kritik kommt immerhin von einigen Netzkritikern (u.a Anonymous), die eine komplette Reform des Urheberrechts fordern. Dies erscheint auch mir sinnvoll. Künstler müssen für ihre Arbeit gerecht entlohnt werden (im marktwirtschaftlichen Sinne), aber es kann auch nicht sein, dass ehrliche Käufer von z.b Videospielen aufgrund von sinnlosen Kopierschutzmaßnahmen auf der CD es schwieriger haben das Spiel ans laufen zu bekommen, als jemand der es gecrackt aus dem Inet gezogen hat. Ganz zu schweigen von Kundenbevormundung durch Online-Zwang oderAccount-Zwang mit Datenrechtlich bedenklichen AGBs.
Zwei Fehlentwicklungen
-Bevormung ehrlicher Käufer durch die Industrie
-Falsches Bewusstein vieler Inet-User, die „Freiheit“ zu besitzen zu kopieren ohne Entgelt zu entrichten
Leider scheint die Hoffnung, dass die Piraten wieder Liberalismus in die Politik bringen könnten zum scheitern verurteilt. Freiheit endet dort, wo die Freiheit des nächsten beginnt.
Wie ich schon sagte, man zieht mit den durchaus richtigen Themen (Freiheit) gegen die falschen in den Krieg. Warum nimmt niemand im gleichem Maße Anstoß am ESM? In den Kreisen wo ich mich informationsmäßig bewege, wird der ESM längst »Ermächtungngsgesetz« genannt. Siehe z.B. hier oder gerade ganz aktuell in der Welt. Da hoffe ich doch auf die Linkspartei, wenn sie dagegen Stimmung macht obgleich absehbar ist, dass sie mit einer Klage nicht durchkommen wird. Auch diese Zeiten sind vorbei.