NPD vs DIE LINKE am Beispiel Grass
Oh Mann, nicht schon wieder Grass. Doch das, was ich nach kurzer Recherche gefunden habe, passt nur allzu gut zu meinem Lieblingsthema des wesensgleichen Links/Rechts-Radikalismus – und so möge Grass mir als Fahnenträger dienen.
Natürlich geht es um »Das Gedicht« und wenn man gezielt recherchiert, was echte Linke und echte Rechte zu Grass‘ Was gesagt werden muss zum besten geben, so kommt man zu süffisanten Ergebnissen. Ich schrieb bereits einen Artikel über diese Thematik: Waren die Nazis links?
Während sich der Mainstream und somit das linksliberale Feuilleton (noch) zurückhaltend bis äußerst kritisch gegenüber Grass verhält, zeigen die Außenbezirke der politischen Lager ein ganz anderes Resultat. Man ist nicht nur per se einer Meinung quit, sondern klatscht unverholen laut Beifall. Man muss sich nicht mit dem Buschmesser durch den Urwald schlagen um fündig zu werden. Schon nach wenigen Minuten kommen interessante Ergebnisse zu Tage. Ein Vergleich bloß zweier Internetseiten fördert eine peinliche Verwandtschaft zwischen Links- und Rechtsaußen ans Tageslicht; eine Verbundenheit im Geiste, die beide Seiten natürlich weit von sich weisen:
DIE LINKE
Günter Grass hat Recht.
Günter Grass beschämt die deutsche Politik, die weithin damit beschäftigt ist, die diplomatischen Folgen eines israelischen Angriffs auf den Iran zu kalkulieren, statt alles zu tun, um diesen Krieg zu verhindern und damit „allen, den Israelis und Palästinensern, mehr noch, allen Menschen, die in dieser vom Wahn okkupierten Region dicht bei dicht verfeindet leben, und letztlich auch uns zu helfen“.
Er warnt Deutschland davor, mit der Lieferung eines weiteren U-Bootes nach Israel, „dessen Spezialität darin besteht, allesvernichtende Sprengköpfe dorthin lenken zu können, wo die Existenz einer einzigen Atombombe unbewiesen ist“, „Zulieferer eines Verbrechens“ zu werden.
Günter Grass hat den Mut auszusprechen, was weithin verschwiegen wurde.
Quelle:
Website »Die rote Fahne«
NPD
Günter Grass schlägt mächtige Schneise zur Kritik am jüdischen Aggressionsstaat.
Den linken Literaten Günter Grass hat hochbetagt scheinbar der Altersmut gepackt. Anders ist es nicht zu erklären, daß der jahrzehntelange Salonlöwe des bundesrepublikanischen Linksliberalismus nun deutlich die Kriegstreiber-Politik Israels und die deutschen Waffenlieferungen an den jüdischen Aggressionsstaat kritisiert.
Die von jüdisch-israelischer Seite seit 67 Jahren penetrant betriebene Schuldanklage und die instrumentelle Opfertümelei muß sich kein Deutscher gefallen lassen. Die psychologische Kriegsführung bestimmter jüdischer Machtgruppen gegen unser Volk muß ein Ende haben. Es ist zu offensichtlich, daß die ‚Holocaust-Industrie‘ (Norman Finkelstein) die Deutschen mit moralischen Vorwänden immer wieder finanziell auspressen und politisch gefügig machen will. Das zeigt sich – Günter Grass benennt es – auch an der Lieferung deutscher Hochtechnologie-U-Boote an Israel, die größtenteils auch noch vom deutschen Staat finanziert werden.“
Quelle:
Netzseite der NPD
Was sagt man dazu? Man könnte schlicht per Zufallsgenerator das ein oder andere Zitat zwischen beiden Lagern austauschen und niemand aus den selbigen würde es merken, respektive sich über irgendeine ideologische Ungereimtheit beschweren. Der Kritisator bleibt dabei: Die Nazis waren weder liberal noch waren sie konservativ. Sie waren national (rechts) und sozialistisch (links). Und die anderen, die sind international …
10 Comments
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Ich danke Ihnen, dass sie auf meinen Kommentar eingegangen sind und freue mich auch, dass Sie mich teilweise verstehen können 😉
Einige Ihrer Thesen will ich jetzt trotzdem nicht so im Raum stehen lassen.
1) Sie reden von den Opfern, die der Kommunismus bisher gefordert hat.
Was Sie unter „Kommunismus“ meinen, sind Länder, die sich den Stempel „Kommunismus“ selber gegeben haben. Die eigentliche Idee wurde noch nie umgesetzt – weil es nicht funktioniert. Aber das ist jetzt auch nicht so wichtig.. Wie viel Tote hat „unser“ System bereits gekostet?
2) Wenn Grass diesen Text als „Gedicht“ herausbringt, ist er auch als Lyrik zu verstehen. D.h. es handelt sich um keinen wissenschaftlichen Text, der jedes Detail genau von allen Seiten beleuchtet, sondern es soll kurz, prägnant und provokativ (hier durch die hyperbolische Darstellen der Zusammenhänge) auf eine Thematik hingewiesen werden. Das deshalb logischerweise viel Interpretationsspielraum vorhanden ist, ist ja klar. Die Medien haben nur den Fehler gemacht und es als faktischen Text gesehen. Den von Ihnen verlinkten Artikel zeigt noch mal beeindruckend, wie man einzelne Thesen so weit negativ Interpretieren kann, dass sich Interpretationen in sinnesleere, übertriebene Behauptungen verdrehen.
3) Ob ich mir sicher bin, dass DIE LINKE entgegen ihres Wahlprogramms doch zu Kriegerischen Aktionen bereit wären?
Ich weiß es nicht! Generell gilt, wenn man eine Partei wählt, kann man nur Hoffen, dass die Mitglieder der Partei die Parteiziele ernst nehmen. Wenn man diese Hoffnung nicht besitzt, bräuchte man überhaupt nicht wählen zu gehen.
4) Menschenverachtende Ideologien der NPD?
Wenn man die Ausländer aus Deutschland abschieben (NPD-Jargon „rückführen“) möchte, nur weil sie Ausländer sind, widerspricht sich das mit meiner Einstellung, dass jeder Mensch die gleichen Rechte hat – und zwar unabhängig wo er geboren wurde. Menschliche Diskriminierungen dieser Art, sind menschenverachtend.
5) Thema Krieg NPD vs LINKE (welches Zitat gehört wem?):
„Angesichts der weltweiten Verbreitung
von Nuklearwaffen ist im Rahmen eines zu
schaffenden Europäischen Sicherheitssys-
tems auch der Tatsache Rechnung zu tra-
gen, daß erst bei Besitz und der Fähigkeit
zur Anwendung von Atomwaffen von ei-
ner vollständigen staatlichen Souveränität
zu sprechen ist. Dies stellt sicher, daß in
Zukunft ein Interventionsverbot für raum-
fremde Mächte in Europa gewährleistet
wird.“
„Wir wollen eine friedliche Europäische Union, die im Sinne der Charta der Vereinten Nationen
Krieg ächtet, die strukturell nicht angriffsfähig und frei von Massenvernichtungswaffen ist, die sowohl auf den Ausbau militärischer Stärke als auch auf eine weltweite militärische Einsatzfähigkeit und weltweit auf militärische Einsätze verzichtet. Wir setzen auf Abrüstung, zivile Kooperation und die Entwicklung partnerschaftlicher Beziehungen in Europa und weltweit.“
6) EU aka EUDSSR:
Wenn dieser Begriff aus Amerika stammt, können wir auch die CDU’ler Kommunisten nennen, weil sie ein Gesundheitssystem befürworten 😀
Nein, mal ehrlich. Die EU in dieser Form hat doch nichts mit dem Wort „sozial“ zu tun. Die Grundidee, die hinter der EU stand, bevor sie gegründet wurde, war etwas, was in diese Richtung geht. Die derzeitige Form wird z.B. von DIE LINKE heftig kritisiert.
7) Sozialismus kann nicht funktionieren:
Interessantes Beispiel. Hat mich gleich an den Spruch erinnert: „Du lernst nicht für den Lehrer, sondern für dich selbst“. Soll heißen, man lernt weil man wissen will und nicht weil man gute Noten haben will. Zumindest sollte das in einem guten Bildungssystem so sein.
Genauso kann man nun begründen, man arbeitet, weil man einen tieferen, persönlichen Sinn in dieser speziellen Tätigkeit sieht (z.B. Forschung um die Neugier der Menschen zu befriedigen) und nicht weil man möglichst viel Kohle machen möchte, um sich mit materiellen dingen zu beglücken.
Und genau an diesem Punkt, stimme ich Ihnen zu, dass Sozialismus nicht funktioniert, weil es Menschen gibt, die diese ideellen Ansichten teilen und es Menschen gibt, die den Kapitalismus und seine bequemen Seiten mögen und somit in Kauf nehmen, dass sie indirekt vielen Menschen in fernen Ländern schaden.
Von daher sehe ich den Sinn vom Wählen einer solchen Partei nicht in der absoluten Umsetzung ihrer Ziele, sondern als Starke Opposition um den aktuellen Stand in die richtige Richtung zu rücken.
7) zu guter Letzt: Die Sozialisten stehen nicht für Freiheit?
Hier kommt es jetzt eben darauf an, was Sie unter Freiheit verstehen. Ich verstehe darunter: Man darf machen was man will, solange man die Freiheit eines Anderen Menschen nicht dabei einschränkt (also sehr ähnlich zu Art. 2 GG). Mir liegen da insbesondere Kunst und Meinungsfreiheit am Herzen. Solange man niemandem schadet, sollte man so leben können wie man will. Wenn sie natürlich wirtschaftlich gesehen keine Einschränkungen wünschen, gebe ich Ihnen recht, dass das nicht mit dem Sozialismus in Einklang zu bringen ist.
Auch ich danke Ihnen für den ausführlichen Kommentar. Und ich wiederhole mit frischer Tinte, dass ich Sie 1000 Mal verstehen kann. Das was Sie geschrieben haben, hätte vor noch gar nicht all zu langer Zeit, von mir selbst stammen können.
Wieviel denn? Sagen Sie es mir. Was verstehen Sie eigentlich unter »unserem System«?
Hierzu habe ich einen kleinen Videotipp, damit ich mir nicht mit letzter Tinte die Finger wund schreibe. Schauen Sie bitte mal hier: Interview mit Broder.
Auch wenn alles so schön sozial und menschengerecht klingt. Bitte vergessen sie nicht die Herkunft dieser Partei und nicht ihre nicht stattgefundene Vergangenheitsbewältigung im doppelten Sinne: Weder mit den Nazis (schauen Sie sich bloß die Zeremonien der DDR an), noch mit ihrer eigenen Vergangenheit von Stasi, Mauer und Köpfen mit anschließenden Verbrennen in Krematorien der politischen Gegner. Ganz zu schweigen von den vielen Stalin-Verehrern.
Wer aus Prinzip Ausländer ablehnt, ist menschenverachtend. Völlig richtig. Das trifft zum gewissen Teil auch auf die NPD zu. Wer aber andererseits, sich gegen menschenverachtende Ideologien und Verhaltensweisen nicht zur Wehr setzt, nur weil die Agitatoren Ausländer sind (Migrantenbonus), der handelt in meinen Augen ebenso menschenverachtend, weil er mit seiner Politik des laissez faire viele andere Menschen der Gewalt und Gefahr aussetzt. Hier sollte man unterscheiden lernen: Stichwort Sarrazin.
1: NPD
2. LINKE
Schenken sich beide nicht viel und ich bleibe dabei: Sie sind sich näher als sie selbst es denken. Vergessen Sie im übrigen die Vereinten Nationen als göttlicher Überbau der Gerechtigkeit. Schauen Sie bloß, wer dort alles Mtglied ist.
Der Beriff stammt meies Wissens nicht aus Amerika. Die CDU sozialistisch? Von mir dick unterstrichen. Die Merkel ist für mich ohnehin eine lupenreine Sozialistin. Hätte es keine Wende gegeben wäre sie heute vermutlich Staatsratsvorsitzende. Zur Vertiefung dieser Behauptung: siehe letzten Absatz.
Ja, teilweise wird von der Linken dagegen gehalten. Und das goutiere ich auch in meinen Kommentaren.
Ich möchte Ihnen nicht Ihren Idealismus nehmen. Aber auch hier gilt es, sich von den vielen Denkfallen zu befreien, denen wir seit unserer Geburt unterliegen und die wir tagtäglich übergebraten bekommen. Auch hier verweise ich der Einfachheit halber, da es die gleiche Problematik betrifft, auf den letzten Absatz.
So, und jetzt haben Sie mir eine Steilvorlage gegeben. Denn genau das widerspricht all dem, was linke und auch rechte Parteien immer wieder fordern und praktizieren. Es sind die Tausende von oben, zum Wohle des Bürgers verordneten Gesetzte und Gebote, genannt Sozialstaat aber sinngemäß reiner Paternalismus; oftmals endend im Totalitarismus.
Da mir leider die Zeit fehlt, ausführlich auf alle Punkte einzugehen, verweise ich im folgenden auf ein paar Links mit Texten und Hör-Videos die genau diese Thematik der Denkfallen von Sozialstaat und Sozialismus behandeln. Wie mir scheint, sind Sie ein neugieriger und noch offener Zeitgenosse und lassen meine »Empfehlungen« nicht links liegen. Und sehen Sie mir bitte nach, wenn ich mit »Empfehlungen« daherkomme wie der Lehrer Lämpel in Person. 😉
• Geldsozialismus (Buchbesprechung Der Kritisator)
• Roland Baader: Sozialstaat durch Brot und Spiele (YouTube)
• Roland Baader: Die Wahrheit über den Zusammenbruch des Kommunismus (YouTube)
• Roland Baader: Geld oder Gold (YouTube)
• Aktueller Text von Oliver Janich über die Philosophie der Austrians
Ich habe mir mal Ihre Links angeschaut und mich auch mal mit Ihren anderen Themen (z.B. bezüglich PDV) beschäftigt. Ich dachte wirklich nicht, dass ich das sagen würde aber unsere Denkensweisen scheinen wirklich mehr Gemeinsamkeiten zu haben, als ich bisher angenommen hatte. Dennoch gibt es noch den ein oder anderen Punkt, der mich nicht überzeugt.
Auch wenn jetzt mein Beitrag evtl. zu einem Off-Topic wird, will ich mal das Thema Grass, Israel, NPD vs LINKE beiseite lassen.
Mit „unserem System“ meine ich ganz allgemein die westlichen Systeme (Demokratie, Kapitalismus), die ja hierzulande als das „Gute“ gelten. Sie kritisieren ja ebenso die aktuellen Zustände. Nur mit dem Unterschied, dass Ihre These lautet: zu viel Regulierungen, zu viel Einfluss der Politik.
Ich habe als Ursache einiger Probleme, die ich betrachte, gerade das Gegenteil angenommen – nämlich zu viel Handlungsfreiraum, dort wo er Schaden anrichtet und an Kriminalität grenzt.
Als Beispiel möchte ich die Elektroindustrie hernehmen. Wirtschaftlich gesehen ein sehr wichtiger Industriezweig für Deutschland. Es werden stets neue Produkte entwickelt und der Markt wird immer größer – keiner kann mehr darauf verzichten. Das Problem ist jedoch, dass natürlich auch das Material dafür benötigt wird. Stichwort seltene Erden und Edelmetalle, die aus signifikanten Mengen z.B. aus China (z.B. Indium) oder Afrika (Gold, Tantal) kommen. Hier wird durch den Ankauf dieser Rohstoffe, menschenunwürdige Bedingungen unterstützt und im Fall, Afrika sogar kriegerische Konflikte ermöglicht.
Als Antwort auf meine Frage, wie viele Tote es durch dieses System gibt, habe ich natürlich keine Zahl. Wenn man alleine nur mein Beispiel betrachtet und davon ausgeht, dass dieses System tatsächlich eine große Schuld an den Konflikten trägt, wären wir auch schon fast im zweistelligen Millionenbereich.
In Deutschland wissen nur leider sehr wenige von diesen Dingen, da die Berichterstattung, meinem Eindruck nach, sehr dürftig ist. (Mag viell. daran liegen, dass laut einem UN-Bericht viele deutsche Firmen mit involviert sind)
Kriege, Finanzsystem, Spekulationen mit Lebensmitteln usw. sind natürlich weitere Punkte, die ja die PDV auch als Probleme ansieht und beseitigen will – was ich selbst auch sehr gut finde, da ich diese Themen in dieser Deutlichkeit fast nur von den Linken kannte.
Aber um auf das Beispiel mit den Rohsoffen zurück zu kommen, bei dem moralische/ethische Werte aufgrund des Profits ignoriert werden, sehe ich genau hier das Problem der PDV. Wenn es keine Regulierungen gibt, wird es ein par Menschen geben, die sich um jeden Preis bereichern wollen. Wenn es dann wieder wie auch heute ein großes Ungleichgewicht zwischen der Vermögensaufteilung gibt, wird die sog. Ellenbogengesellschaft doch noch weiter gefördert und die Freiheiten, werden durch den Leistungszwang, sich gegen den anderen Durchzusetzen, wieder zunichte gemacht.
Außer man interpretiert jetzt den Grundsatz der PDV (Freiheit, solange kein Dritter eingeschränkt wird) so, dass solch ein wirtschaftliches Handeln dritten schadet (was es ja auch tut) und es somit gegen den Grundsatz verstößt und der Staat eingreifen muss, um die Freiheit zu schützen. In diesem Fall haben wir ja aber aus Sicht der Unternehmer wieder Regulierungen.
Vielleicht ist mein Freiheitsbild in der Politik auch einfach zu sehr FDP-Geschädigt 😉
Mich würde Interessieren wie Sie die Sache sehen.
Gute Idee.
Na das freut mich ja, dass Sie sich etwas mit den Denkfallen beschäftigt haben. Lassen Sie es ruhig noch etwas auf sich wirken. 😉
Was glauben Sie wir es mir erging, als ich mich fragen musste wo ich denn stehe, wenn ich nicht mehr links bin. Und als ich mir dann eingestehen musste, dass ich als Freiheitsfanatiker im Grunde sowas wie »liberal« bin, bekam ich zuerst mal einen Schreck. Nein, mit der FDP will ich nichts zu tun haben. Diese Partei ist unter dem jetzigen System bloß eine Klientelpartei für Eliten. Deshalb war ich ganz froh, als ich die PDV entdeckt habe. Aber darauf will ich mich gar nicht festschiessen. Meine politische Prämisse bleibt unabhängig von einer PDV die Philosophie der Österreichischen Schule.
Ich halte den Libertären Ron Paul für einen ganz großen Moralisten. Lesen Sie mal sein Buch »End the Fed«. Da geht es u.a. genau darum: um Ethik und Moral. Wie steht es denn heute, wo der Staat doch so schön darauf achtet, um Moral und Ethik? Erleben sie goldene Zeiten? Nein. Halten Sie denn die »Regulierungen« für gerecht wie sie derzeit sind? Funktionieren sie? Nein. Und die »Ellenbogengesellschaft«? Haben wir die nicht schon? Trotz »Regulierungen« und tonnenweise Gesetze? Natürlich, mehr denn je. Das Problem ist doch, dass der einzelne Bürger immer mehr aus der Verantwortung gezogen wird, und sich gerade deshalb zum Ellenbogen entwickelt. Die Libertären nennen das »Moral Hazard«. Es ist, wenn Sie genau hinsehen, nämlich umgekehrt. Die vielen Regulierungen sind letztendlich gar keine und bedienen immer nur diejenigen, die davon profitieren und manifestieren bloß den Erhalt der Macht. Schauen Sie sich die aktuelle Tagespolitik an. Gerade wird diskutiert, die Redefreiheit im Bundestag einzuschränken, da vor Ostern ein paar sog. Abweichler reden »durften«.
Und wieder die Denkfalle. Der Staat als guter Hirte der alles richtet. Dieses Bild vom Staat hatten die Menschen früher auch vom Führer oder von Stalin. Darüber schütteln wir heute den Kopf. Warum nicht über den aktuellen Staat den Kopf schütteln? Er wird doch bloß von dekadenten und selbstverliebten Egoisten geführt die zum größten Teil keine Ahnung haben. Als vor ein paar Monaten der CDU Politihker Bosbach seine moralische Verpflichtung gegenüber dem Grundgesetzt erörterte (ESM), bekam der von seinem Parteikollegen Profalla die Retourkutsche »Lass mich mit diesem Scheiss zufrieden. Ich kann Deine Fresse nicht mehr sehen.« Glauben Sie bloß nicht dies sei CDU-spezifisch. Es ist die Verklüngelung aus Unternehmen, Banken UND Politik. Das ist doch erst des Pudels Kern. Man schreckt ja selbst vor Geschichtsfälschung nicht zurück. Schauen Sie mal hier: Geschichtsfälschung in Potsdam
Zum Thema böhser Markt und böhse Unternehmer anbei noch mal ein Interview vom Saarlänischen Rundfunk mit Roland Baader. Lesen Sie mal ein Buch von ihm. Es wird Ihnen die Augen öffnen.
P.S. Das obige Interview behandelt zwar das Thema Markt vs. Staat ist aber auf Grund der immer selben Fragen stellenweise eindimensional. Wenn’s mal philosophisch sein darf, so empfehle ich ein anderes Interview auf dem YouTube Kanal Epochenwechsel.
Ich konnte mir zwar aus zeitlichen Gründen noch nicht alles intensiv anschauen aber ich bedanke mich schon einmal für die Links und Infos!
Einige Grundsätze der PDV erscheinen mir sehr sympatisch (z.B. alternatives Geldsystem). Trotzdem bin ich noch nicht restlos überzeugt und habe noch in Gewissen Hinsichten Zweifel ob ein Minimalstaat wirklich gut ausgeht. Aber wie Sie schon so schön gesagt haben, ich lasse das mal auf mich wirken 😉
So paradox das auch klingen mag. ich persönlich schätze sogar, dass einige die sich momentan eher bei den Linken zuhause fühlen, auch für libertäre Konzepte offen sind. Die Einschätzung beruht jetzt auf Personen, die ich im Bekanntenkreis habe – kann also auch sein, dass man das nicht so pauschal sagen kann.
So mal als harmonisches Schlusswort: Die Diskussion hat mich im politischen Denken weiter aufgeschlossen. Von der Seite hat sich das ja schon mal gelohnt von dem Blog provoziert worden zu sein 😉
Ich werde mich jetzt in diese Richtung weiter beschäftigen.
…wenigstens mal ne Internetdiskussion, die nicht nur von agressiven und beleidigenden Stimmungen begleitet wird.
cheers,
Freemind
Vielen Dank für den netten Kommentar. Ja, in de Tat besteht die PDV offensichtlich aus vielen Ex-Linken. Ich bin ja selbst noch ganz neu dabei, die Partei zu beobachten. Aber ich möchte mich gar nicht zu sehr auf eine Partei per se konzentrieren. In meinem Bekanntenkreis ist es bezüglich der Denkfallen ähnlich, mit bereits durchschlagendem Erfolg. 😉 Ebenso hatte ich neben Ihnen einen weiteren Kommentator, der sich wie Sie anfänglich provoziert fühlte, sich dann aber auf eine Disskussion eingelassen hatte …
Ach ja, und schauen Sie sich unbedingt noch die Links an, bei Gelegenheit. 😉 Bleiben Sie dran und ich würde mich freuen, wenn Sie ab und zu einmal wieder hier auftauchen. Sie sollten mir auch weiterhin Ihre Meinung geigen.
Viele Grüße, Der Kritisator
Erlauben Sie mir, Ihnen zu widersprechen. Jeder der auch nur ein bisschen über die Parteiinhalten der NPD und DIE LINKE Bescheid weiß, sollte diese Zitate sofort ohne Zweifel zuordnen können.
Die NPD spricht hier vom „jüdischen Aggressionsstaat“. Sie betont also gezielt, dass dieser Missstand von einer bestimmten religiösen Gemeinschaft ausgeht.
Während DIE LINKE – genau wie Günter Grass – nur die Regierung kritisiert
(siehe folgende Erläuterung von Günter Grass zum Gedicht)
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1614350/Grass-fuehlt-sich-an-Pranger-gestellt
Israel könnte also genauso ein christlich, islamisch oder nicht religiöser Staat sein und er würde genauso kritisiert werden.
Da es im Interesse aller Parteien sein sollte, einen Krieg zu vermeiden, sollte diese Debatte also um einiges sachlicher und differenzierter geführt werden, als das momentan der Fall ist.
Was ist zum Beispiel falsch an Grass’s Aussage, es soll jedes Land mit nuklearen Waffen unter Aufsicht gestellt werden?
Die Tatsache, dass sich nur die Randparteien – und somit die kleinen – hinter Grass stellen, zeigt nur, dass die großen Parteien dieses (Tabu-)Thema so schnell wie möglich von sich abwenden möchten, um bloß nicht das Risiko aufkommen zu lassen, einen Image-Schaden zu erleiden. Dieses unreflextionierte wiedergeben einer Meinung, die – dank der Medien – der breiten Masse entspricht, ist heutzutage leider typisch, jedoch alles andere als demokratisch.
Auch wenn sich Inhalte von der NPD und DIE LINKE zum Teil oberflächlich ähneln, so ist der Kern doch völlig anders. Während die NPD den Krieg nicht will, weil es dem deutschen Volk nichts bringt, wollen DIE LINKE ihn nicht, weil sie generell jede Form von Krieg ablehnen, da Krieg immer menschenverachtend ist.
Während die NPD menschenverachtende Ideologien vertritt, zielen DIE LINKE auf ein friedliches Zusammenleben aller Nationen ab. Auch wenn das utopisch ist. Es ist ja erst mal nicht verkehrt sich hohe Ziele zu setzen, solange diese dem guten Zweck dienen. (Ziel in die Nähe des aktuellen Zustandes setzen -> Ziel erreicht aber so gut wie keine Veränderung. Ziel höher ansetzen -> Chance größer, dass sich in diese Richtung mehr tut)
„Führer hatten sie beide und sozialistisch sind beide ebenfalls bis hinter die Ohren.“ Mit Führer meinen Sie bei der NPD sicherlich die NSDAP. Wobei ich diesen Vergleich auch wagen würde. DIE LINKE allerdings mit Regimen wie in China/Russland usw. zu vergleichen, wird von unwissenden immer wieder gerne als Totschlagargument benutzt, entspricht aber auf keinen Fall der Wahrheit. Das Problem ist, dass dieser Partei die Altlasten der DDR anhängen und sie deshalb bei den meisten sofort ignoriert wird, ohne sich mit den heutigen Zielen/Inhalten zu befassen (eine sozialistische Demokratie erlaubt ebenfalls keinen Diktator).
Wenn Sie die Partei-Inhalte also noch nicht kennen, sollten Sie sich damit befassen (man soll seinen Feind schließlich kennen hehe).
Auch wenn ich DIE LINKE jetzt verteidigt habe, möchte ich Klarstellen, dass ich ebenfalls nicht alle Ziele gutheiße. Mich regt es nur immer auf, wie die breite Masse über diese Partei Diskussionen führt (und immer mal wieder gerne mit der NPD vergleicht), obwohl überhaupt kein Wissen über Fakten besteht und sich auf irgendwelche Grenzbetrachtungen oder historischen Ereignissen berufen wird.
Nichts für ungut 😉
Vielen Dank für Ihren Kommentar. Wissen Sie was? Ich kann Sie nur allzu gut verstehen, da ich die Argumente nicht zuletzt von mir selbst kenne.
Es ist das alte Dilemma: Links gut, rechts böse. Linker Terrorismus gut, rechter böse, usw. Weil: Links meint es ja gut, rechts meint es böse. Auch bei geschätzten 100 Millionen (+) Toten, welche der Sozialismus (Kommunismus) bisher gekostet hat. Er hat es ja gut gemeint. Zwar wurde das Ziel nicht erreicht, aber der gute Wille war da. Warum sollen wir es nicht noch einmal probieren?
Eben nicht! Da ist die NPD bloß ehrlicher. Das ist ein sehr komplexes Thema und hat etliche historische Gegebenheiten, die ich weder in diesen Kommentar unterbringen noch in einem Blog-Artikel beleuchten kann. Es gibt aber jede Menge gute Literatur darüber. Das Problem der Linken/Kommunisten mit den Juden ist heute kein Mainstream aber deswegen ist es nicht unrichtig.
Hat Grass etwa reflektiert? Wohl kaum, wenn man einfach die Rollen des Aggressors vertauscht. Glauben Sie mir, diese sog. Israelkritik, gegen diese an für sich ja nichts einzuwenden wäre, hat in gewissen Kreisen andere Ursachen und Hintergründe. Außerdem vewechselt Grass noch etwas: http://tapferimnirgendwo.wordpress.com/2012/04/07/netanjahu-ist-schlimmer-als-ahmadinedschad/
Ach ja, sind Sie sich da wirklich sicher? Mann, Ihr guter Glaube in Ehren.
Links gut, rechts böse. Nein, so einfach ist es leider nicht. Es liegt mir fern, eine NPD in Schutz zu nehmen, aber ich würde auch nicht behaupten, dass die NPD »menschenverachtende Ideologien« vertritt; sonst wären sie kaum als demokratische Partei zugelassen.
Schauen Sie sich doch an in welche Richtung die EU (mittlerweile überall schon EUdSSR genannt) marschiert. Und schauen Sie sich ganz genau die Protagonisten, Methoden, Begriffe und Ideologien an. Was glauben Sie denn, wenn die Sozialisten aller Länder freie Hand hätten, wie es dann um unsere jetzt schon eingeschränkte Freiheit stünde? Ich rate hier zu aller höchster Vorsicht. Es sind und bleiben Paternalisten. Koste es was es wolle. Man meint(e) es ja gut.
Ich denke nicht, dass ich die Parteiinhalte nicht kenne. Davon abgesehen: Sozialismus kann nicht funktionieren, er vom Prinzip her zum Scheitern verurteilt. Er macht die Menschen immer arm oder führt gar zu Krieg und Verderben.
Keine Ursache.
P.S. Ihr Spitzname »Freemind« hat was für sich. Aber pardon, die Sozialisten stehen für alles, nur dafür nicht.
In meinem Politikunterricht habe ich gerne ein Informationsblatt eingesetzt, auf dem ich Zitate kommunistischer und nationalsozialistischer „Größen“ in bunter Reihenfolge und anonym aufgeschrieben hatte. Es war schier unmöglich, die Sätze richtig zuzuordnen. Darauf kam es auch nicht an.
In Brandenburg, wo ich seit einigen Jahren wohne, hätte ich dieses Arbeitsblatt eher nicht einsetzen können. Ein SPD-Politiker (seinerzeit Finanzminister und anscheinend Curriculumexperte) strich die Anregung, die beiden Ideologien zu vergleichen. aus einem Lehrplanentwurf.
Ja, es will einfach nicht in die Köpfe rein und schlimm, wenn wie in Ihrem Falle, die Gegenüberstellung auch noch unterbunden wird.
Es ist das Problem der alten links/rechts-Schematik. Sie suggeriert, links und rechts seien Antipoden. Anstatt eines Halbkreises, woher diese Metapher seinen Ursprung hat (erstes französisches Parlament), sollte man einen Kreis heranziehen. Dan kommen sich die Randideologien auch wieder bildhaft so nahe wie sie nun einmal vom Wesen her sind.
Die einzigen wesentlichen Unterschiede beider sind: National vs. International und Gleichmacherei vs. Gleichschaltung.
Die National-Sozialisten wollen über die Welt herrschen und die International-Sozialisten wollen das System weltweit installieren, was im Endeffekt aufs gleiche heraus kommt. Führer hatten sie beide und sozialistisch sind beide ebenfalls bis hinter die Ohren.
Die Gleichmacherei der Sozis brauche ich ebenso wenig, da scheint mir eine Gleichschaltung mit Erhalt der Diversität das kleinere Übel zu sein; und wenn wir ehrlich sind: Eine Art Gleichschaltung (siehe Medien), wenn auch bloß mit dem Werkzeug der Political Correctness, haben wir auch jetzt schon unter dem Sozial-Liberalismus.