Meinungsfreiheit: Wie DIE ZEIT gezielt Leserkommentare zensiert

Hin und wieder lasse ich zu einem Kommentar auf einen Artikel der Wochenzeitung DIE ZEIT verleiten. Sobald man dort aber gegen den Strom schreibt, wird man von DER ZEIT zensiert. HALT – Sie verlassen die Sektorengrenze!

Zonengrenze
Lisa Spreckelmeyer / pixelio.de

Für eine gute Online-Publikation gehört es sich Kommantare zu prüfen, um ein gewisses Niveau zu halten. Kann, muss aber nicht; gelten sollte zumindest die Prämisse: je weniger Zensur, desto besser. Das gilt für DIE ZEIT ebenso wie für diesen Blog. Bisher hielt ich nur einen Kommantar zurück, ansonsten lasse ich jeden seine Meinung geigen, egal ob mich jemand bloß kritisiert oder mich als »doof« oder sonstwie bezeichnet.

Bei der ZEIT ist das leider anders. Dort wird alles zensiert, was nicht zum geeichten Meinungs-Mainstream gehört. Insbesondere offenbar beim Thema Islam – jedenfalls lasse ich mich mich diesbezüglich öfter zum Kommentieren hinreißen – schlägt der Zensor DER ZEIT zu; inklusive Überschrift. Zwei Beispiele möchte ich aufführen.

Als vor wenigen Wochen Recep Erdogan seine Macht wieder um eine Legislaturperiode verlängern konnte, kommentierte ich zum entsprechenden Leitartikel DER ZEIT das im Artikel veröffentlichte Foto von Erdogan und seiner Gattin bei der offiziellen Rede nach der Wahl. Sie war auf dem Foto nebst ihrem Herr und Gebieter bis zum Kinn zugeknöpft und mit Kopftuch aufgetreten. Ironisch kommentierte ich, dass Frau Erdogan ja vorbildhaft nach ihres Mannes Weltanschauung gekleidet sei. Außerdem bezeichnete ich Erdogan als »Sultan Erdogan«. Mehr nicht. Keine Kraftausdrücke, keine Gürtellinieunterschreitung oder sonstiges. Es war bloß Ironie und DIE ZEIT strich meinen Kommentar mit der Bemwerkung, ich solle die Polemik lassen. Vor der Zensur war der Kommentar noch weinige Minuten sichtbar gewesen und bekam sogleich mehrere positive Wertungen (Leserempfehlungen) der Leser. Aus Verärgerung ob der Zensur, schrieb ich den nächsten Kommentar mit Hinweis, dass die ZEIT einen harmlosen ironischen Kommentar gestrichen hat. Dieser wurde ebenfalls zensiert.

Heute dann das gleiche. Da ich mir jenes bereits ausmalte, habe ich den Kommentar gespeichert um ihn dann hier zu veröffentlichen. Und jetzt sage mir einer, ich verfehle den anständigen Ton.

Der Artikel hieß »Jeder konnte es wissen«. Was? Ja, genau das! Die Verbrechen der Nazis, davor und währenddessen. Beweis dafür sei ein nun veröffentlichtes Tagebuch des Otto-Normalbürgers Friedrich Kellner mit Eintragungen zwischen 1939-1945. Für DIE ZEIT ein »Jahrhundert-Dokument«.

Mit erhobenem Zeigefinger (schließlich haben die Deutschen bei der Vergangenheitsbewältigung noch Nachholbedarf) resümiert DIE ZEIT was man denn alles hätte wissen können, wenn man nur gewollt hätte, lobt Kellers sachliche Beobachtungsgabe und Analyse der Geschehnisse, merkt dabei aber nicht, selbt in die gleiche Falle zu tappen, wie Kellers mutmaßliche Zeitgenossen. Ja, selbst beim Löschen meines Kommentars kommt der Vorzeigezeitschrift aller vereinigten Linksintellektuellen mit eingebauter Gesinnungs-Vorfahrt diese Analogie offensichtlich nicht in den Sinn.

Ausschnitte des Artikels:

Wovor Sozialdemokraten wie Kellner in den letzten Jahren der Weimarer Republik immer gewarnt hatten, das war nun eingetreten – mit dem Überfall auf Polen brach das NS-Regime einen Krieg vom Zaun, der Millionen Menschen das Leben kosten sollte.
[…]
So konnte, gleichsam als Zeitungsphilologe, ein einfacher Mann ohne höhere Schulbildung den wahren Kern des Regimes erkennen.
[…]
Er liest aufmerksam die Todesanzeigen in der regionalen und überregionalen Presse und zieht daraus seine Schlussfolgerungen.
[…]
So aufmerksam, wie Kellner während des Krieges die Zeitläufte mithilfe der Presse verfolgte, ist anzunehmen, dass er auch in den ersten Jahren nach 1933 die Verbrechen des Regimes genau beobachtet hatte: die Etablierung der Diktatur, die Ausschaltung der politischen Gegner, die Verfolgung und Entrechtung der Juden, die Errichtung von Konzentrationslagern und vieles mehr.
[…]

Soweit zum Inhalt. Und in diese Wunde legte ich nun meine Finger und verglich ein wenig polemisierend die Vergangenheit mit der Gegenwart: Damals die Nazis, heute der Islam. Es ist natürlich nicht 1:1 zu vergleichen, aber die Parallelen (sofern man sie sehen will) sind frappierend.

Mein Kommentar:

Wie heute mit dem Islam … … man muss nur die Schriften lesen und den Protagonisten zuhören. Es wurde und es wird jeweils Klartext geredet. Damals wie heute. Wie der Publizist Sebastian Haffner in seinen Schriften bzgl. National-Sozialismus bereits anmerkte, »wer es wissen wollte, konnte es durchaus erfahren«. Und wie damals gibt es auch heute die Wegseher, die Appeaser und Gutbeter. Was es vor 1933 allerdings noch nicht gab, war eine öffentlich-rechtliche Meinungsdiktatur.

Kommentar DER ZEIT:

[Entfernt] Bitte verzichten Sie auf unsachliche Vergleiche. Danke. Die Redaktion/ag

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Was ist von einer staatlichen Behörde wie der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) zu halten, wenn diese sich im „Kampf gegen Rechts“ von Sympathisanten der linsextremen Szene vor den Karren spannen läßt, linksradikale Publikationen empfiehlt und auf eine Internetseite verweist, von der aus man zu Anleitungen für Brandbomben und Sabotageakte gelangt? Wie ernst meint Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU), dem die Bundeszentrale untersteht, seine Forderung nach einer breiteren gesellschaftlichen Ächtung linksextremer Gewalt? Und wie steht es um die linksliberale Wochenzeitung „DIE ZEIT“, wenn diese linken Antifa-Journalisten eine Plattform bietet, um konservative Personen, Organisationen und Einrichtungen als „Nazis“ zu stigmatisieren? Die Studie „Das linke Netz“ untersucht das Zusammenspiel von „DIE ZEIT“, Bundeszentrale und linksextremer Szene beim Internetportal „Netz gegen Nazis“ und dem „Buch gegen Nazis“. Dabei fördert sie Brisantes zutage.

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