Weltkulturerbe: Dresdens Aberkennung durch UNSECO
Nun ist es offiziell. Wie zu erwarten, hat die Unesco heute in Sevilla das Dresdner Elbtal von der Liste des Weltkulturerbes gestrichen. Im Grunde zu Recht. Stein des Anstoßes, ist der in Angriff genommene Bau einer Brücke. Den gierigen Investoren und Nutznießern dürfe die Aberkennung gerade recht sein, nun können sie das Elbtal weiter zubauen; bis der Hals voll ist. Für dieses einzigartige Kulturerbe haben diese Verbrecher wohl genau so wenig übrig, wie seinerzeit die Bomben des Churchill. Dieses Beispiel zeigt in deutlicher Weise den Zustand der Republik, wenn Gesellschaft und selbst Teile der Politik, machtlos gegen die Interessen einiger weniger Oligarchen sind.
Was in Saarbrücken im Kleinen (Bergwerksdirektion, das Stadtbad oder eben Walter’s Eck), so in Dresden im Großen. Dort jedoch wurde nicht einmal durch Abriss etwas zerstört, sondern ein neues Bauwerk errichtet, welches allein durch seine Existenz bereits zerstörerische Auswirkungen hat. Eine Brücke mit vierspuriger Autobahn befindet sich im Bau. Eine karge Betonlawine soll sich über die Elbtalauen wälzen und somit das einzigartige Barockpanoramer dieser ohnehin an Kulturerbe gebeutelten Stadt verschandeln. Die sogenannte Waldschlößchenbrücke war weder zwingend notwendig, noch in dieser Form vonnöten. Selbst die erwiesenermaßen günstige Alternative eines Tunnels, konnte gegen die Lobbyisten nicht durchgesetzt werden.
Ein Schande mit großer Symbolik. Nichts mehr in dieser von der Geldwirtschaft beherrschten Konsumwelt ist noch was wert, nicht mehr heilig, nichts mehr tabu, gar nichts – außer dem Geld …
Infos:
DIE ZEIT
tagesschau.de
Dresdner Brückenstreit (Wikipedia)
Waldschlößchenbrücke (Wikipedia)
Dresdner Elbtal (Wikipedia)