Schweizer verbieten Minarette
Nachdem meine letzten Artikel der Schweiz gegenüber weniger freundlich gesinnt waren, so muss ich den Schweizern heute einmal meinen Respekt zollen. Via Volkentscheid haben sich die Schweizer bei einer ungewöhnlich hohen Wahlbeteiligung mit deutlicher Mehrheit für ein Verbot von muslimischen Statussymbolen, den Minaretten, in der Schweiz ausgesprochen. Hut ab!
Davon abgesehen, dass Religion nach meinem Verständnis eher schädlich als nützlich ist, bin ich der Meinung, dass überall Religionsfreiheit, sofern mit neuzeitlich humanen Wertbildern vereinbar, herrschen sollte. Darin bin ich ganz Preuße. Die Religion, so lange sie die Staatsraison in Ruhe lässt, ist mir schlimmstenfalls egal. Dennoch heiße ich die Entscheidung der Schweizer aus politischen Gründen für richtig und vor allem für mutig.
Der intellektuelle Westen, und somit alle, die sich im Diktum des Political Correctness befinden, rufen unisono »Skandal« und nehmen, wie schon damals wegen der dänischen Karikaturen, Partei für den Islam. Dass sich niemand Gegenteiliges wagt oder einfach nur anderer Meinung ist, ist ein Problem unserer, scheinbar nur als Programm funktionierenden Diskussionskultur, wobei eigentlich ja keine echte Diskussion statt findet. Das Schlüsselargument lautet dabei Religionsfreiheit
und somit wird die »Diskussion« auf einen winzigen, und auch noch falschen Punkt reduziert. Denn ein Verbot von Minaretten ist mitnichten eine Beschränkung zur Ausübung der Religion und damit auch keine Religionsunfreiheit.
Es gibt nämlich bereits Verbote der uneingeschränkten Religionsausübung in der EU und anderswo. Kein Jude darf bspw. öffentlich ein Schaf schächten und ebenso kein Hindu durch öffentliche Leichenverbrennungen seine Religion ausüben. Darüber hat sich noch niemand beschwert oder sich in seiner Religionsfreiheit eingeschränkt gefühlt. Doch vom Islam ist man ja anderes gewohnt und erschwerend kommt hinzu, dass ihm der »ungläubige« Westen dabei die Schwerter trägt. Es ist gar von Islam-Progromen in der Presse die Rede. Sehr christlich, wenn man so will, denn, wenn dir jemand in die linke Backe schlägt, so halte ihm auch die rechte hin.
Komischerweise aber ist es nicht so gemeint.
Dass nun ausgerechnet im Multikultiländle Schweiz das Volk ganz anderer Meinung ist, spiegelt nicht nur die Gesinnung des Volkes im Alpenland, sondern so dürften auch die meisten Menschen in Europa ticken. Das ist ernst zu nehmen. Diese Leute bewegt etwas und man darf das nicht als rechtspopulistisch abstempeln. Niemand dieser besorgten Menschen unterliegt eben dem öffentlichen Zwang der Political Correstness und kann somit, ohne Umschweife, ein Zeichen setzen. Zwar ist es in diesem Falle ein Verbot, aber nicht um so weiniger ein Zeichen, welches die Muslime als Chance aufgreifen sollte. Als Indikator einer fehlenden kritischen Auseinandersetzung mit sich selbst.
Ich habe nämlich keine, aber auch wirklich keine Protestaktion in Erinnerung, bei welcher gläublige Muslime gegen die Scharfmacher und den islamischen Terror, der mittlerweile weltweit geführt wird, protestieren. Im Gegenteil, er wird stillschweigend hingenommen, wenn nicht gar insgeheim gut geheißen. Vielleicht ein kritisches Wort hier und eine wohlwollend differenzierte Äußerung dort. Es wird zumeist darauf vewiesen, es handele sich bloß um Randgruppen und der Islam sein ja eigentlich tolerant. Doch das ist zu wenig bis gar nichts und ebenso falsch. Wie tolerant der Islam wirklich ist sieht man schon daran, dass das Rote Kreuz bei Hilfsaktionen in islamisierten Erdbebengebieten, das rote Kreuz, welches ja gar kein christliches Symbold ist, zukleben muss. Und dass es auch in deutschen Städten sogenannte »Hasspredigten« gibt, ist nachweisbar mehr Wahrheit als nur ein Ammenmärchen. Auch glaube ich nicht, dass die, so titulierte »Radikale«, eine wirklich so kleine Minderheit bilden.
Ich selbst war einmal in einer speziellen Moschee im schon als gemäßigt geltenden Dubai, die auch für »Ungläubige« wöchentlich geöffnet hatte. Unter „Culturing Understanding“ lief diese Veranstaltung und jene Person, welche uns den Islam erläutern sollte, tat eine Stunde lang nichts anderes, als Mohammed gegen Jesus zu vergleichen. Wer bei diesem Vergleich immer obsiegte, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen. Von einem deutschen Pfaffen in vergleichbarer Einrichtung, kann ich mir sowas nicht vorstellen. Davon abgesehen braucht es in unseren Kirchen keine speziellen Veranstaltungen, da dort ein jeder ein- und ausgehen kann wie er will.
Man nehme hierzu einmal das deutsche Beispiel der Vergangenheitsbewältigung mit Nazideutschland, welche zum Teil so extrem war, dass der Michel schon ein Nazi war, wenn er Deutschland sagte oder das Wort Vatlerland in den Mund nahm. Letzteres gehört noch heuer nicht zum guten Ton. Erst seit der WM 2006 kamen, wie jeder weiß, unverkrampft die Bundesfarben zum Vorschein. Würden wir uns nicht tagtäglich kritisch mit jener Vergangenheit auseinandersetzen, so hätte auch heute kein Land der Welt Vertrauen zu den Deutschen. Zu Recht. Nämlich zu sagen, das war ja bloß nur der böse Hitler und ein paar böse Helfershelfer
, hätte eben nicht gereicht. Die Deutschen haben sich bis zum Selbsthass mit ihren Schandtaten auseinandergesetzt. Und das war immerhin besser, als was wir nun von den »unschuldigen« und »normalen« Muslimen zu hören bekommen. »Unschuldige« und »normale« Deutsche gab es nämlich damals auch; – auch diese haben die Schuldlast mitgetragen und zwar ganz schön viele. Die einzige Chance die ich für den Islam sehe, ist eine radikale Auseinadersetzung der Basis, also des ganz normalen Fußvolks, bis in die tiefste, kranke Wurzel welche unter islamischer Flagge weht. Wenn die sog. Radikale keine Basis mehr hat, bombt und hetzt sie sich von selbst ins Nichts.
Weder grundverwurtzelt menschliche Achtung, noch ein auf religiös-sozialem Fundament stehender Kodex ist zu erkennen, wenn x-beliebige »Ungläubige« vor laufender Videokamera bei lebendigen Leib mit Messer geköpft werden. Solange ich gegen solche »Glaubensbekenntnisse« keine weltweite, massenhafte Protestaktionen der Muslime sehe, so lange traue ich weder Kopftuch, noch Minarette über den Weg.