Regierungsbildung Saar – Wie Grünen-Chef Ulrich sich auf***lt
Wie ja nun jeder mitbekommen hat, sind die Grünen mit ihrem Landeschef Hubert Ulrich die Königsmacher an der Saar. Entgegen der Ankündigung Ulrichs allerdings, noch vor der Bundestagswahl eine Koalitionsaussage zu machen – so jedenfalls, habe ich es in Erinnerung –, geilt sich der lange Hubert regelrecht an seiner nun zugefallenen Rolle auf. Ach wie wichtig er doch nun ist.
Seit Wochen entnimmt man der Presse Berichte über die neuesten Sondierungsgespräche. Der Tenor ist immer gleich: Man habe konstruktive Gespräche bei einer lockeren Atmosphäre geführt und viiiele Übereinstimmungen gefunden
. Bei so vielen Übereinstimmungen kommt einem der Verdacht, den Grünen respektive Ulrich ist es egal mit wem man paktiert. Schließlich haben die Grünen in den letzten Dekaden ja schon jede Menge Dekad… äh Flexibilität bewiesen. Dass man nun allerdings, trotz der Möglichkeit eines Rot-Rot-Grünen Bündnisses, mit der CDU und FDP dermaßen den Callboy macht, das halte ich – ich hoffe für die Grünen, es ist doch so – für eine persönliche Genugtuungsnummer von Ulrich himself. Letzterer ist schließlich längst für seinen Selbstdarstellungswillen bekannt; denn das war schon in den alten, linken Saarlouiser Szenetagen so.
Interessant auch Peter Müller & Co. Wegen des Machterhaltes in Aussicht, lässt er gar los von ideologischen Bildungsmodellen (Studiengebühren), für die die CDU 10 Jahre lang gerade gestanden, und in jedem Wort verteidigt hat.
Ulrich hier und Müller da. Ach wie willkürlich die Politik(er) doch ist …
Nachtrag – 26.09.2009:
Die ZEIT ONLINE berichtete in einem Artikel ebenfalls über die jamaikanische Symbolik der grünen Schwarz-Gelb-Mehrheitsmache an der Saar. Der Grundklang fast aller Kommentare zu diesem Artikel geht in Richtung dieses Leserbeitrags:
Das Problem, das ich bis Sonntag 18 Uhr zu lösen habe, hat sich etwas vereinfacht.
Ich denke, das geht den meisten Wählern so, welche ursprünglich mit den Grünen geliebäugelt hatten.