»Ästhetische Bildung«

So kennt man sie, die saarländische CDU. Insbesondere im Saarland zieht sie eine grobe Spur der Kultur- und Bildungsverwüstung hinter sich her. Geschlossene Schulen, geschlossene oder dezimierte Theater, geschlossene Schwimmbäder, Einführung der Studiengebühren, Privatisierungen wohin man schaut … Die Liste ist erschreckend lang.

Muuuh

Der neuste Coup: Die saarländische Bildungsministerin mit dem wunderbaren Doppelnamen Kramp-Karrenbauer (CDU), hat am 16. Oktober 2008 auf der Kultusministerkonferenz (KMK), deren Vorsitzende sie ist, die Ländergemeinsamen inhaltlichen Anforderungen für die Fachwissenschaften und Fachdidaktiken in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung beschlossen. Zu deutsch: Änderungen in der Grundschullehrerausbildung wurden beschlossen.

Darunter fällt der Beschluss, bei der Grundschullehrerausbildung die Fächer Sport, Kunst und Musik im Fach Ästhetische Bildung zusammenzufügen. Der nächste Schritt, diese Fächer nämlich auch im Lehrplan zusammenzufassen und auf höhere Schulen auszudehnen, ist dann schnell getan.

Komischerweise regt sich nur der Sportverband (LSV) und klagt laut. Der Präsident des Landessportverbandes, Meyer, sagte dem SAARTEXT, der Sportunterricht werde dadurch massiv an Bedeutung verlieren. Bereits heute gebe es zu viele übergewichtige Kinder. Diese Entwicklung werde sich noch verstärken.

Nun, da wären die übergewichtigen Kinder immer noch besser als die unterbelichteten Normalgewichtigen. Musik und Kunst, Horizonte erweiternd, sind Stiefkinder des Bildungssystems der einstigen Nation von Dichtern und Denkern geworden. Die, neben dem Fach Deutsch, wichtigsten Fächer zur Bildung des selbstständig und frei denkenden Menschen, wohltuend abhebend vom logisch tumb-rantionalen Wissen der Naturwissenschaften, werden wegrationalisiert. Diese Grundlage, welche man ja sooo schlecht mit 1+1=2 messen kann, wird gar nicht erst gesehen und damit dem Bildungssystem der Boden entzogen. Neues Futter für Deutschland sucht den Superstar.

Die Namensgebung und somit Sinnreduzierung „Ästhetische Bildung“ sagt schon vieles über das Milchmädchendenken der Kultusminister aus.

Links: